Wunderschönes Elsass
29.09. – 09.10.2022

 

Donnerstag, 29.09.2022 – Wissembourg (Weißenburg)
Nach dem furchtbar schlechten Wetter in den letzten Tagen schenkt die Wettervorhersage uns Hoffnung, dass es besser werden soll. Daher machen wir uns auf den Weg nach Wissembourg im Elsass, einer kleinen Stadt, die direkt an der deutsch-französischen Grenze liegt und nicht weit entfernt vom Deutschen Weintor.

 

Wissembourg, zu Deutsch Weißenburg, bezaubert seine Besucher durch die historische Altstadt mit herrlichen Fachwerkhäusern und kleinen Gassen, umgeben von der weitgehend erhaltenen Stadtbefestigung mit 38 Türmen und dem alten Stadttor. Sehenswert ist auf jeden Fall die gotische Abteikirche Saints-Pierre-et-Paul sowie das Salzhaus.

 

Wir steuern den ausgewiesenen Parkplatz am Schwimmbad an, auf dem auch Wohnmobile stehen dürfen und wir sind nicht die einzigen Wohnmobilisten. Der Weg in die Innenstadt, er führt entlang des Flusses und der Stadtmauer, ist nicht weit. Wir spazieren durch die Gassen, machen eine Pause in einer Patisserie, genießen eines der vielen ausgezeichneten Törtchen und schlendern am Salzhaus vorbei, bevor wir wieder zurück zu unserem Wohnmobil gehen. Die Nacht verbringen wir mit einigen anderen Wohnmobilen auf dem kostenfreien Parkplatz.

  

Fazit zum Übernachtungsplatz am Schwimmbad:
Es handelt sich um einen kostenfreien Parkplatz auf dem das Übernachten mit Wohnmobil geduldet wird. Fußläufig ist die historische Innenstadt schnell erreicht. Infrastruktur für Wohnmobile ist nicht vorhanden. Nachts steht man sehr ruhig.

 

Freitag, 30.09.2022 – Sélestat (Schlettstadt)
Auf dem Weg nach Sélestat machen wir am frühen Vormittag noch einen Stopp an der Ouvrage de Schoenebourg, einem Artilleriewerk der Maginot-Linie, welches sogar besichtigt werden kann. Leider kommen wir zu einem Zeitpunkt, an dem keine Führungen durch das Werk stattfinden und mit unserer Finja können wir das leider aufgrund der äußerst vielen Treppen die hinunterführen in die Anlage sowieso nicht mitmachen. So schauen wir uns das Areal nur von außen an, denken an die schreckliche Zeit von damals zurück und hoffen, dass der derzeitige Krieg in der Ukraine bald niedergelegt wird. Dann fahren wir weiter zu dem Campingplatz Municipal les Cigognes in Sélestat.

  

Da das Wetter heute recht gut ist, besuchen wir direkt nach der Ankunft die historische Altstadt. Sehr schön gemacht ist die Besichtigungstour „Auf den Spuren des Löwen und des Riesen Schletto“. Eingelassen in das alte Pflaster weisen Richtungspfeile mit der Löwenpranke den Weg durch die Stadt. An allen sehenswerten Stätten gesellen sich die Fußspuren des Riesen hinzu. Erläuterungen zu jeder Sehenswürdigkeit stehen in dem dazugehörenden Heftchen, welches man in der Stadtinformation kostenfrei erhält. Hier wurde mal wirklich etwas Tolles für die Touristen gemacht.  Als wir uns dann zu einem Gläschen Wein am Place D‘Armes niederlassen und diesen im Schein der letzten Sonnenstrahlen genießen, haben wir den Stadtrundgang hinter uns und alles Wichtige und Sehenswerte erkundet.

 

Samstag, 01.10.2022 – Sélestat
Eigentlich wollten wir heute noch einmal in das bezaubernde Städtchen und vielleicht auch etwas Shoppen gehen, aber leider ist das miese Wetter zurück. Es regnet und stürmt fast den ganzen Tag, so dass wir es uns im Wohnmobil gemütlich machen.

Fazit zum Campingplatz Cigognes:
Schöner kleiner Campingplatz. Stellfläche für Mobile sind mit Rasengittersteinen befestigt, Fläche davor Rasen, Sanitäreinrichtungen sind sehr sauber und zugänglich über einen Code, ebenso das Servicegebäude. V+E vorhanden, Strom am Platz. Altstadt ist fußläufig gut erreichbar. Nachts sehr ruhig.

 

 

Sonntag, 02.10.2022 – Dambach-la-Ville
Noch immer ist der Himmel trübe. Trotzdem nehmen wir das nächste Ziel in Angriff. Wir steuern den Weinort Barr an. Der Campingplatz liegt mitten im Ort aber als wir auf den Platz fahren winken wir beide ab. Hier wollen wir nicht bleiben. Der Platz gleicht einer Schlammwüste. Nein danke. Vielleicht kommen wir ein anderes Mal wieder und schauen uns den Ort dann bei schönem Wetter an.

Dambach-la-Ville soll auch ganz nett sein. Ein Wohnmobilstellplatz ist auch vorhanden, also fahren wir hin. Zunächst verbleiben wir noch im Wohnmobil, denn es regnet schon wieder Bindfäden. Doch am späten Nachmittag lugt die Sonne hinter den Wolken hervor und wir gehen los. Der Ort selbst hat einige schöne alte Fachwerkhäuser aber leider sind alle Geschäfte geschlossen - es ist halt Sonntag - und die Restaurants sind noch nicht geöffnet. Gemütlich einen Wein probieren Fehlanzeige. Auch die Kirche hat seine Pforten verschlossen und so gehen wir zurück zum Stellplatz. Schade, dieser Ort war nicht unbedingt einen Besuch wert.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz Aire Camping-Car Park:
Schön gelegener Stellplatz mit großen Stellflächen.
Zahlung erfolgt an der Einfahrt. Man erhält eine Parkkarte. Stromsäulen müssen damit aktiviert werden. Durchfahrt mit Schranke gesichert. V+E vorhanden. Strom an den Parzellen, die leider aus ungefüllten Rasensteinen bestehen. Das Zentrum der kleinen Stadt ist mit ca. 2 km Entfernung etwas abgelegen.

 

Montag, 03.10.2022 – Turckheim
Wie vorhergesagt, hat sich das Wetter gebessert. In Turckheim gibt es den Campingplatz Le Médiéval, den wollen wir uns ansehen bevor wir entscheiden, ob wir bleiben. Und siehe da, was wir sehen gefällt uns sehr gut. Gegen Abend gehen wir den kurzen Weg in den Ort und erhalten einen ersten Eindruck, der wirklich äußerst positiv ist. Im Restaurant La Tour essen wir hervorragend zu Abend und gehen danach zurück zum Campingplatz. 

 

Dienstag, 04.10.2022 – Turckheim
Die Sonne scheint – endlich – so hatten wir uns das eigentlich vorgestellt. Heute wird ein wenig gewandert. Lt. Touristenplan, den wir am Campingplatz erhalten haben (leider nur auf Englisch) führt ein schöner Weg hinauf in die Weinberge, vorbei an Streuobstwiesen und mit einem herrlichen Blick auf Turckheim bis hin nach Colmar. Es handelt sich zwar um einen Rundwanderweg, doch leider finden wir den Abzweig zurück zum Ort nicht, so dass wir uns durch einen steilen Weinberg hinunter hangeln müssen.

 

 Dort angekommen schauen wir uns die wunderschönen alten Häuser an, die zum Teil noch aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen. Ein wirklich romantisches Städtchen, geschmückt mit vielen Blumenarrangements. Hier gefällt es uns sehr. Beim Metzger erstehen wir ein Stückchen Fleischwurst und Schinken, beim Bäcker ein ofenfrisches Baguette. Da freuen wir uns aufs Abendbrot. In der Touristeninformation frage ich nach einem Stadtplan in Deutsch und erhalte auch einen und zwar druckfrisch. Er ist erst heute eingetroffen. Bei näherer Betrachtung des Plans und der Wanderwege wird uns klar, den alten Rundwanderweg den wir gegangen sind, den gibt es nicht mehr. Kein Wunder also, dass es den Weg zurück zum Ort gar nicht mehr gab und der Weinberg für den Abstieg herhalten musste.

 

Mittwoch, 05.10.2022 – Turckheim
Das Wetter ist super. Wir machen uns erneut auf den Weg in den charmanten Ort. Mit dem aktuellen Stadtplan erkunden wir diesen heute ausgiebig. Noch immer kann man die drei Stadttore bewundern, die in früherer Zeit zum Schutz der Bevölkerung während der Nacht geschlossen wurden.  Der romanische Kirchturm wurde 1837 auf den Grundmauern aus dem Jahr 1190 erbaut.  Man kann viele Gebäude aus den früheren Jahrhunderten bestaunen, die wunderbar restauriert wurden. Beim Rundgang durch Turckheim ist außerdem zu erkennen, dass weitere der alten Gebäude derzeit restauriert werden und somit als Zeugnisse der Vergangenheit erhalten bleiben. Am Abend gehen wir noch einmal den kurzen Weg in die Stadt und essen dort zu Abend bei einem Italiener - der Elsässer möge uns dies verzeihen. Turckheim ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Ein hübsches idyllisches Städtchen mit Flair. Wir schauen bestimmt mal wieder vorbei.

 

Fazit zum Campingplatze Le Médiéval:
Sehr guter Campingplatz mit sauberen Sanitäranlagen sowie Servicehaus. Netter Empfang. Es wird Deutsch gesprochen. V+E vorhanden. Schöne Rasenplätze, durch Hecken abgetrennt. Die Innenstadt ist sehr schnell zu Fuß erreichbar. Getrennter Bereiche für Hundebesitzer.

 

Donnerstag, 06.10.2022 – Saverne (Zabern)
Beim Einfahren in die Stadt sind wir enttäuscht. Wir steuern auf den Wohnmobilstellplatz zu. Er liegt direkt bei einer großen Baustelle. Wir wollen rauffahren und in Ruhe schauen, ob wir einen anderen netten Ort finden und stellen fest, dass die Einfahrt defekt ist. Die Schranke lässt sich nicht öffnen. Also Rückwärtsgang rein und über die Ausfahrt einfahren. Ein Forster Wohnmobil steht auf dem Platz und der Fahrer ruft uns zu: „schönes Wohnmobil habt ihr“. Wir parken trotz des zunächst schlechten Eindrucks ein, denn die Stadt soll recht nett sein.

Wenn wir schon mal hier sind, können wir uns diese auch ansehen. Ein weiteres Wohnmobil kommt angefahren und wir kommen alle ins Gespräch. Nach kurzer Zeit gehen wir dann in die Stadt. Noch schnell die Parkgebühr beim Hafenmeister am Yachthafen gezahlt und Richtung Innenstadt entlang des Kanals „Quai du Chatéau“ mit Blick auf das Schloss, dem Chatéau des Rohan, welches am Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. Ein beeindruckendes, 140 m langes neoklassizistisches Gebäude, in welchem einige Einrichtungen wie z.B. ein Museum zu finden sind, augenscheinlich ist es aber sanierungsbedürftig.

Auch das historische Zentrum der Altstadt mit den alten Häusern ist sehenswert. Im Zentrum findet man u.a. das alte Fachwerkhaus Maison Katz, welches aus dem Jahre 1605 stammt. Die Einhorn-Statue – so erfahren wir – stellt das Wahrzeichen der Stadt dar.

Wir schlendern noch ein wenig am Canal de la Marne entlang sowie an der alten Synagoge und hinunter zum großen Rosengarten, der leider geschlossen ist. Auf dem Weg zurück zum Wohnmobil setzen wir uns noch in die Sonne vor dem La Cave Profonde und trinken einen Wein. Wie der Zufall es will, kommt erst das eine und dann das zweite Paar vom Wohnmobilstellplatz vorbei und gesellt sich dazu. Es wird eine überaus lustige Runde und es bleibt nicht nur bei einem Gläschen Wein. Zu vorgerückter Stunde gehen wir dann noch gemeinsam etwas essen, bevor wir unsere Wohnmobile aufsuchen. Ein wunderschöner Abend geht zu Ende und wir sind froh, dass wir doch nicht gleich weitergefahren sind.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Saverne:
Der Stellplatz machte einen ungepflegten Eindruck, Einfahrtschranke defekt, Ausfahrt steht offen. Bei unserer Anreise große Baustelle direkt gegenüber. V+E vorhanden. Bezahlt werden muss beim Hafenmeister. Nachts war es ruhig. Bis in die Innenstadt läuft man ein kurzes Stück entlang des Kanals. Für eine Übernachtung auf jeden Fall gut geeignet.

 

Freitag, 07.10.2022 – Bitsch
Wir haben gut geschlafen, trotz oder gerade wegen des Weinkonsums am Vorabend. Nach einer kurzen Verabschiedung von unseren neuen Bekannten, führt uns der Weg nach Bitsch. Schon bei der Anfahrt sieht man die beeindruckende Zitadelle, die über dem Ort auf dem Sandsteinfelsen erbaut wurde. Der Sonnenkönig Ludwig XIV gab im 17. Jahrhundert den Befehl zum Bau dieses Bollwerkes mit der Intension, den Übergang vom Elsass nach Lothringen zu überwachen und zu schützen. Wir dürfen leider mit Hund nur das Äußere der Zitadelle besichtigen, was aber sehr interessant ist. Wer mehr erfahren möchte, kann sogar im Inneren der Zitadelle einen Filmparcours betrachten, in welchem der deutsch-französische Krieg auf beeindruckende Weise dargestellt wird, sogar untermalt durch Geruchseffekte.

Unterhalb der Zitadelle befindet sich der Garten für den Frieden, den wir mit Hund ebenfalls nicht durchwandern dürfen. Somit erkunden wir nur den Ort, der unserer Meinung nach nicht repräsentativ ist. Viele leerstehende Gebäude und diese sind auch ziemlich heruntergekommen und hinterlassen einen ungepflegten Eindruck. Hübsch anzusehen ist jedoch das Rathaus und die Kirche daneben. In einem weiten Bogen gehen wir zurück zum Wohnmobil.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz in Bitsch:
Sehr schöner, gebührenfreier Stellplatz für 5 Wohnmobile unterhalb der Festung. Plätze durch Hecken getrennt. V+E vorhanden, Lage am Ende jedoch nicht sehr praktisch. Dort steht auch die einzige Stromsäule und Frischwasserzapfstelle. Der direkt davor liegende Parkplatz wurde aber auch von vielen Wohnmobilisten über Nacht genutzt und das wird wohl auch toleriert. Es gibt eine öffentliche Toilettenanlage.

 

Samstag, 08.10.2022 – Schöneberg-Kübelberg
Unsere Reise geht zu Ende. Da das Wetter aber so schön geworden ist, machen wir noch eine Zwischenübernachtung am Ohmbachsee. Dazu wählen wir den Wohnmobilstellplatz am Campingpark Ohmbachsee. Bei der Ankunft stehen wir komplett alleine dort. Die Anmeldung befindet sich etwas oberhalb, wo sich auch das Restaurant „Landgut Jungfleisch“ befindet. Wir reservieren zum Abschluss unserer Reise einen Tisch für den Abend. Es gibt zwar nur eine kleine Karte, aber das Essen ist wirklich gut. Zurück am Stellplatz – der übrigens nachts vollkommen im Dunkeln liegt – steht unser Wohnmobil immer noch ganz alleine dort. Zu später Stunde gesellt sich aber noch ein Van dazu.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz vor dem Campingplatz Ohmbachsee:
Geschotteter Stellplatz mit Stromsäulen. V+E vorhanden. Brötchenservice beim Restaurant. Nachts leider nicht beleuchtet. Schöne Wanderwege und Fußweg zum See beginnen direkt am Platz. Für eine Übernachtung sehr gut geeignet.

 

Sonntag, 09.10.2022 – Heimreise
Wir haben wirklich sehr gut geschlafen, denn es war die Nacht über absolut still. Mein Mann geht die übliche Morgenrunde mit unserer Finja und holt dabei die am Vortag bestellten Brötchen ab. Ein letztes ausgiebiges Frühstück im Wohnmobil und dann treten wir die Heimreise an. Es sind ja nur noch 85 km bis nach Hause und zum Glück fahren heute ja auch keine LKWs. 

Unsere Reiseroute: