Wir reisen in die Provence

25.06. - 21.07.2021

 

 

25.06.2021 - Bad Bellingen

 

Unser Wohnmobil ist gepackt doch bevor wir losfahren geht es noch auf die Waage. Vollgetankt, voller Wassertank sowie alle Personen und unsere Finja mit an Bord, liegen wir bei 3.880 kg, also nur 30 Kilo Übergewicht. Prima, ist der Tank nicht ganz voll und der Wassertank ebenso, liegen wir sehr gut mit dem zulässigen Gesamtgewicht. Es kann losgehen.

 

Auf dem Weg in die Schweiz zu unserem Familienbesuch machen wir einen Zwischenstopp in Bad Bellingen. Von uns aus sind das etwas über 330 km und gut an einem Tag zu schaffen. Der Wettergott ist uns hold, wir reisen bei herrlichem Sonnenschein und erreichen am Nachmittag den Stellplatz. Es sind zum Glück noch genügend freie Stellplätze da. Direkt hintern dem Platz liegt der Kurpark, so dass wir zunächst ein kühles Getränk auf der Terrasse des Kurhauses zu uns nehmen. Anschließend folgt ein großer Spaziergang durch den Park und auch den kleinen Ort - in dem nicht viel los ist -  inspizieren wir. Zurück am Wohnmobil essen wir zu Abend und da dieser unmittelbar an einem Rewe-Einkaufscenter liegt, hole ich für uns noch ein leckeres Eis am Stiel. 

 

Fazit zum Stellplatz Bad Bellingen: stellplatz-der-balinea-thermen 

Schöner befestigter Stellplatz für max. 30 Wohnmobile in unmittelbarer Nähe zum Kurpark und den Thermen. Praktisch ist der Rewe-Markt mit Bäckerei direkt nebendran. Stromsäulen vorhanden, ebenso Ver- und Entsorgung. Nur die nahe Straße sowie die Autobahn sind etwas störend. Für die Durchreise aber auf jeden Fall empfehlenswert. Ein Coronatestzentrum liegt direkt am Stellplatz, was wir hoffentlich bald nicht mehr benötigen.

 


 

 

26.06.2021 - St. Legier - Schweiz - Familienbesuch

 

Die heutige Reisestrecke liegt bei ca. 220 km. Wir gehen davon aus, dass wir am frühen Nachmittag dort ankommen. Ein großer Stau vor Basel sorgt aber dafür, dass die Ankunftszeit punktgenau auf die Zeit für den Nachmittagskaffee fällt. Lisa hat einen leckeren Kuchen gebacken und den lassen wir uns schmecken. Es gibt viel zu erzählen, denn aufgrund der Corona-Pandemie haben wir uns lange nicht sehen können. Abends werden wir durch ein feudales und äußerst leckeres Grillmenü verwöhnt. Anschließen wird noch gemeinsam auf der Terrasse Fußball geschaut, wir haben ja schließlich die Europameisterschaft. 


 

 

27.06.2021 - St. Legier am Genfer See

 

Ausschlafen und spätes Frühstück auf der Terrasse, so fängt der heutige Tag an, genau nach unserem Geschmack. Jedoch sind wir überrascht, wie toll das Frühstück ausfällt. Sabine und Heiko kredenzen alles was man sich nur wünsche kann wie Rühreier, Speck, diverse Schinken- und Käsesorten, selbstgemachte Marmelade und vieles mehr. Das schafft nicht mal ein 5-Sterne-Hotel so schmackhaft und vielseitig. Anschließend erlauben wir uns noch ein Schlückchen Sekt - natürlich nur, damit der Kreislauf in Schwung kommt - und ab geht es hinunter zum Genfer See. Da heute Sonntag ist, sind viele Erholungssuchende am See. Nach der langen Corona-Zeit möchten die Menschen endlich wieder leben, so wie wir auch.  Zusammen genießen wir den wunderschönen Nachmittag am See, außer Lisa, die muss noch lernen,  bevor es wieder zurück geht. Nach einem leckeren Abendessen ist wieder Fußball angesagt.

 


 

 

28.06.2021 - Fahrt nach Annecy

 

Es ist Montag und unsere "Lieben" müssen arbeiten. Nach einem kurzen Morgenkaffee und vielen Umarmungen zur Verabschiedung machen wir uns auf den Weg nach Annecy. Wir kommen prima durch, es ist wenig los auf den Straßen, so ganz anders als bei uns in Deutschland an einem Montagmorgen. Der Campingplatz "Le Belvédère" hat auch noch ein schönes Plätzen für uns. Na, das hat doch schon einmal prima geklappt. Wir beschließen, heute zu relaxen, naschen zum Kaffee noch ein Stücken von dem leckeren Kuchen von Lisa, erkunden den kleinen Campingplatz und essen eine Kleinigkeit zu Abend. 

 


 

 

29.06.2021 - Annecy

 

In der Nacht hat es heftig geregnet und auch noch am Morgen lässt der Himmel seine Schleusen geöffnet. Somit Frühstücken wir im Wohnmobil. Draußen ist es uns zu ungemütlich. Gegen 12 Uhr kommt so ganz langsam die Sonne raus, wir packen unseren Rucksack und machen uns auf den Weg nach Annecy. Der Ort soll wunderschön sein und wir werden nicht enttäuscht. Annecy liegt am Lac d'Annecy und der "Le Thiou" durchzieht die hübsche Altstadt. Viele kleine Brücken verbinden die rechte Seite der Altstadt mit der Linken. Liebevoll sind diese mit Blumenarrangements geschmückt und die zahlreichen Restaurants entlang des kleinen Flüsschens locken mit leckeren Gerichten, pünktlich zur Mittagszeit.

 

Wir schlendern kreuz und quer durch die Gassen und entdecken immer wieder etwas Neues. Die Düfte der Restaurants verführen auch uns, etwas zu Mittag zu uns zu nehmen. Ich bestelle eine Pizza Quadro Fromage und werde nicht enttäuscht. Der Käse in Frankreich ist einfach nur köstlich, auch auf der Pizza.

 

So gestärkt machen wir uns auf den Rückweg aber nicht, bevor wir die "Gardens of Europe" in Augenschein genommen haben. Auch einen kleinen Umweg nehmen wir in Kauf, damit wir die Basilika de la Visitation besichtigen können. Am frühen Abend sind wir wieder auf dem Campingplatz, früh genug, damit wir uns vor dem erneut einsetzenden Regen in Sicherheit bringen können. 

 

Fazit zum Campingplatz Municipal "Le Belvédère": camping-municipal-le-belvedere 

Oberhalb von Annecy, netter kleiner Campingplatz im Grünen, ruhig und dennoch ist die Altstadt zu Fuß in ca. 20 Minuten zu erreichen. Den Berg wieder rauf dauert es etwas länger. Die Damen an der Rezeption waren sehr freundlich und sprechen auch Englisch. Strom und Wasser befinden sich direkt am Platz. Grau- und Schwarzwasserentsorgung vorhanden. Es gibt ein neues modernes Sanitärhaus mit Waschmaschine und Trockner, aber auch das ältere Sanitärhaus ist sehr sauber. Für die Jugend gibt es einen Raum mit Billard und Tischfußball. Eine kleine Minigolfanlage sowie ein Grillplatz stehen den Campern zur Verfügung. Es gibt ein Restaurant, welches wir aber nicht ausprobiert haben. Zum Frühstück können Baguette und Crossons bestellt werden.  Für einen Besuch von Annecy absolut empfehlenswert.

 


 

 

30.06.2021 - Grignan

 

Mein Mann möchte die ca. 285 km nach Grignan ohne Zwischenübernachtung durchfahren. Daher wählen wir die schnellste Route und diese führt uns über die Autobahn. Die Bergwelt die wir durchfahren ist beeindruckend und einige Kilometer vor unserem Ziel entdecken wir die ersten blühenden Lavendelfelder, einfach wunderschön.

 

Gegen 14 Uhr kommen wir an, werden sehr freundlich empfangen und bekommen noch ein schönes Plätzchen auf dem städtischen Campingplatz am Fuße des Schlosses für zwei Nächte. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, machen wir einen kleinen Spaziergang. Der Blick auf den Ort mit dem dominanten Schloss ist grandios.

 

Zurück am Womo wird gegrillt. Da wir nicht mehr einkaufen waren ist es klasse, dass es auf dem Campingplatz eine kleine Snackbar gibt. Dort ordern wir einen gemischten Salat "to go", der uns sogar bis ans Wohnmobil gebracht wird. Mit dem Rest vom morgendlichen Baguette wird es ein köstliches Grillmenü. 


 

 

01.07.2021 - Grignan

 

Das Wetter wird immer heißer. Trotzdem gehen wir gegen 14.00 Uhr los. Der Weg in den Ort ist vom Campingplatz aus gar nicht weit und obwohl das Schloss hoch oben thront, ist der Weg nicht sehr steil. Dieser führt durch kleine bezaubernde Gassen mit uraltem Pflaster hinauf zum imposanten Schloss. Wir lösen ein Ticket aber nur für den Außenbereich, denn unsere Finja darf leider nicht ins Innere des Schlosses - wie immer, das sind wir schon gewöhnt. Von hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht. Diese genießen wir auf der Terrasse bei einem kühlen Getränk, bevor wir wieder hinabgehen.

 

Abends laufen wir erneut in den alten Teil des Ortes, um dort zu Abend zu essen. Für uns ist es schon gewöhnungsbedürftig, denn hier, zumindest in diesem Ort, gibt es abends überall nur Kleinigkeiten, die man selbst als Menü zusammenstellen muss. Wir entscheiden uns für ein kleines nettes Restaurant und bekommen noch gerade eben einen Platz. Dann folgt das Bestellen des Essens. Ohne Französischkenntnisse ist das ziemlich schwierig. Wir haben zwar etwas zu essen bekommen, aber so richtig lecker und sättigend war es für unseren Geschmack nicht, dafür aber mit 70 Euro recht teuer. Die Entscheidung ist gefallen. Morgen werden wir wieder selbst grillen. Und ja, wir wissen es, wir sind für die Franzosen beim Essen bestimmt Banausen. Ist uns aber völlig egal.

  

Fazit zum Campingplatz de Grignan: camping-grignan 

Ein kleiner Campingplatz am Fuße von Grignan mit Blick auf das Schloss. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und bekamen einen - nein eigentlich zwei nebeneinanderliegende - schöne große Plätze. Die Sanitäranlage ist einfach aber sehr sauber.  Nebenan gibt es ein öffentliches Schwimmbad, was man besuchen kann. Am Platz selbst gibt es einen kleinen Imbiss. Wir bestellten einen gemischten Salat, der uns bis ans Wohnmobil gebracht wurde und sehr lecker war. Strom-  und Schwarzwasserentsorgung vorhanden, ebenso Waschmaschine. Hunde erlaubt. Wir können den Platz mit bestem Gewissen weiterempfehlen.

 


 

 

02.07.2021 - Vaison la Romaine

 

Am frühen Morgen fahren wir Richtung Vaison la Romaine. Auf dem Weg dahin kommen wir noch an der bekannten Brücke von Nyon vorbei - schnell ein Foto - und fahren weiter zu unserem nächsten Ziel. In Vaison la Romaine entscheiden wir uns für den Wohnmobilstellplatz nahe der Stadt. Wir sind die einzigen Deutschen hier, außer einem Belgier und einem Niederländer sind nur Franzosen anwesend.

 

Nach einem kleinen Imbiss machen wir uns auf den Weg, diesen historischen Ort zu erkunden. Es gibt eine Touristenbahn und diese nehmen wir. Auf der ca. 20 minütigen Rundfahrt erhalten wir einen ersten Eindruck aber alle Informationen leider nur auf Französisch, was wir nicht verstehen. Egal, nach der Fahrt begehen wir das Städtchen zu Fuß. Erst durch den moderneren Teil mit vielen Geschäften und Cafés, dann über die bekannte Brücke und durch die verschlungenen Wege der Altstadt - und diese hat den Namen Altstadt wirklich verdient - bis fast hinauf zur Burg. Da das Barometer schon wieder 30 Grad anzeigt, verzichten wir darauf, diese auch noch zu erklimmen. Unsere kleine Hündin Finja ist auch schon total schlapp. Langsam schlendern wir zurück, genehmigen uns in einem Café noch ein leckeres Eis und ein gekühltes Getränk, bevor wir zurück zum Wohnmobil gehen und wie schon angekündigt, wieder einmal lecker grillen.

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: stellplatz/frankreich-vaison-la-romaine 

Günstig und ruhig gelegen. Für einen Besuch des Ortes gut geeignet. Platz ist geschottert, eingezäunt, nur ein wenig Schatten durch kleinere Bäume. Ver- und Entsorgung sowie Müllentsorgung vorhanden. Platz ist nachts beleuchtet. Abends kommt ein wirklich freundlicher Mitarbeiter der Stadt zum Kassieren. Wir haben im Juli für unser Wohnmobil mit 2 Personen und einem Hund 8,10 Euro inkl. Kurtaxe bezahlt. Da kann man nicht meckern.

 


 

 

03.07.2021 - Pernes les Fontaines

 

Die nächste Station auf unserer Reise ist der Ort Pernes les Fontaines. Dieser Ort ist - wie der Name schon sagt - berühmt für seine Vielzahl von Brunnen. Wir fahren zu einem kleinen Campingplatz in der Nähe des Ortes und erhalten einen schönen großen Stellplatz. Das Barometer zeigt 31 Grad und es ist unerträglich schwül. Damit ist klar: Heute keine Stadtbesichtigung mehr sondern nur etwas faulenzen. 


 

 

04.07.2021 - Pernes les Fontaines

 

In der Nacht fing es an zu regnen oder eher gesagt es hat geschüttet. Laut Wetterbericht soll das bis zum frühen Nachmittag andauern, was es dann auch gemacht hat. Gegen 14:30 Uhr lichten sich die Wolken und die Sonne blinzelt kess hervor. Durch den Regen sind auch die Temperaturen mit 26 Grad sehr angenehm geworden. Somit starten wir und gehen den kurzen Weg in die Stadt der vielen Brunnen. Es gibt 41 öffentliche und 60 Brunnen die im Privatbesitz sind. An den Hausfassaden angebrachte Pfeile geben einen Rundweg vor und wir gehen einen  großen Teil dieses Pfades ab. Viele alte Bauwerke gibt es zu bestaunen. Sie verleihen dem Ort ein ganz besonderes Flair. Allerdings sind wir auch etwas enttäuscht von dem Ort, denn es scheint, dass die Bewohner und Bewohnerinnen kein sehr großes Interesse daran haben, diesen hübsch zu gestalten. Nur wenige Häuser werden durch Blumen geschmückt und vielerorts hat das Unkraut die Überhand gewonnen. Schade, denn wir haben das schon anders gesehen wie zum Beispiel in Grignan.

  

Fazit zum städtischen Campingplatz Coucourelle. camping-municipal-de-coucourelle 

Schöner kleiner Campingplatz, nette Betreiber. Wir haben uns einen großen Platz aussuchen dürfen. Wasser und Strom direkt am Platz. Sanitärgebäude einfach aber sehr sauber. Ver- und Entsorgungsstation liegt vor dem Campingplatz am Einfahrtsbereich. Es ist alles vorhanden was man benötigt. Das in der Nähe liegende Schwimmbad kann kostenlos genutzt werden. Der Ortskern liegt fußläufig ca. 5 Minuten entfern. Perfekt für einen Besuch von Pernes les Fontaines.

 


 

 

05.07.2021 - Abtei von Sénanque -und Gordes

 

Die Temperatur soll wieder auf über 30 Grad steigen. Daher starten wir bereits sehr früher am Morgen Richtung Abbaye Notre Dame de Sénaque. Der Weg führt uns über Schluchten und durch eine spektakuläre Felslandschaft. Die Straßen sind sehr schmal und mit dem großen Wohnmobil nicht ganz einfach zu fahren. Trotzdem kommen wir zügig voran. Obwohl wir schon so früh da sind, sind schon zahlreiche Besucher unterwegs. Und dann ist die Abtei leider auch noch eingerüstet und wird saniert.  Aber die Lavendelfelder stehen in voller Blüte. Wir machen einige Fotos und fahren weiter nach Gordes, einem Ort, der wie ein Vogelnest am Felsen klebt. Der Parkplatz hinter der Gendarmerie ist propervoll und die Wohnmobilstellplätze belegt mit PKWs. Wir parken also über 2 PKW-Stellplätze, wie 5 andere Wohnmobile auch. Beim Ticketautomat haben wir ebenfalls kein Glück, er spuckt keine Quittung aus und außerdem sind wir uns nicht sicher, ob überhaupt abgebucht wurde. Es ist uns jetzt mal egal, wir gehen den kurzen Weg Richtung Ortsmitte. Schön ist das Schloss (welches wir mit Finja wieder einmal nicht besichtigen dürfen), die alte Kirche und die steilen Gassen mit uralten Steinen sowie die Aussicht in die weite Ebene. Wenn wir über so alte Gassen gehen fragen wir uns immer wieder, welche Schicksale sich hier wohl abgespielt haben mögen und sind froh, in der heutigen Zeit leben zu dürfen. Bei der Rückkehr am Wohnmobil stellen wir fest, dass kein Knöllchen hinter dem Scheibenwischer hängt. Glück gehabt.

 

Weiter führt uns der Weg Richtung Roussillon und auf den Campingplatz L'Arc-en-Ciel, gut 2,5 km außerhalb des Ortes und mitten im Wald. Da die Temperaturen wieder die 30 Grad Marke geknackt haben, verbringen wir den Nachmittag auf dem Campingplatz und abends wird der Grill ausgepackt.

 


 

 

06.07.2021 - Roussillon und die Ockerfelsen

 

Zum ersten Mal in diesem Urlaub haben wir uns den Wecker gestellt und sind frühzeitig aufgestanden.

Soweit die Füße tragen, das könnte heute unser Motto werden. Den Rucksack aufgeschnallt und die Laufschuhe an, beginnen wir den recht unspektakulären Weg vom Campingplatz immer an der Straße lang nach Roussillon. Auch dieser Ort klebt geradezu oben auf einem Felsen und die Häuser tragen alle die typischen Ockerfarben. Nach knapp 45 Minuten haben wir den Ortseingang erreicht und gehen sofort zum Eingang des Rundweges durch die Ockerfelsen. Noch sind nicht viele Besucher da, denn wir haben erst neun Uhr. Wie gut dass wir so früh dort waren sollte uns erst bewusst werden, als wir uns wieder dem Ausgang näherten und Scharen von Menschen auf dem Eingang zustrebten.

 

Zunächst geht es aber über 60 Stufen hinunter und hinein ins Ockerfelsenland. Es gibt zwei Rundwege und wir entscheiden uns für den Längeren - wenn wir nun schon mal hier sind. Vorbei führt dieser an wunderschöne und farbige Felsgebilde, immer wieder Treppauf und Treppab, und sehr beeindruckend.

 

Nun haben wir Durst. Was liegt da näher, als noch hinein zu gehen in die Ortsmitte, die wieder geprägt ist von alten Gebäuden und uraltem Pflaster, wunderschön. Nicht umsonst zählt auch dieser Ort zu einem der schönsten der Provence.

 

Dann treten wir den Rückweg an, wieder entlang der Straße die 2,5 km bis zu unserem Campingplatz. Dort angekommen sind wir ziemlich matt und genehmigen uns auf der Terrasse des Bistros erst einmal ein kühles Getränk. Als uns die nette Campingplatzbetreiberin mitteilt, dass es heute Abend selbstgemachte Spaghetti Bolognese gibt, nehmen wir das Angebot dankend an.  Sie kocht selbst und es schmeckt sehr lecker. Heute Nacht können wir bestimmt gut schlafen. 

 

Fazit zum Campingplatz L'Arc en Ciel:  camping-larc-en-ciel

Ein schöner Campingplatz mit großen Parzellen und vielen schattenspendenden Bäumen, daher nicht auf allen Plätzen SAT-Empfang. Sehr freundliche Betreiberfamilie, die auf dem Platz ein kleines Bistro führt. Baguettes etc. können am Vorabend bestellt werden. Sanitäre Einrichtungen einfach aber sehr sauber. Ver- und Entsorgung möglich. Strom an jedem Platz. Schwimmbad vorhanden. Platz liegt mitten im Wald an einer nur wenig befahrenen Straße, daher nachts sehr ruhig.

 


 

 

07.07.2021 - Apt - Lavendelfelder bei Verdon

 

Als nächster Punkt steht bei uns die Stadt Apt auf dem Programm. Sie gilt als die Weltstadt der kandierten Früchte. Schon beim Einfahren in die Stadt stellen wir fest, heute muss es hier etwas Besonderes geben. Alle Parkplätze sind proper voll. Dank unserer App finden wir aber trotzdem schnell einen stadtnahen Parkplatz und gehen die paar Meter durch die schöne alte Einkaufsstraße. Dann bekommen wir mit, die Tour de France geht heute durch den Ort und die Radfahrer werden bald erwartet. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und sichern uns einen guten Platz - im Schatten. Schon bald rollen die ersten Show- bzw. Werbeautos an uns vorbei, laute Musik schallt heraus und wie bei uns im Karneval werden Werbeprodukte in die Wartenden geworfen wie z.B. T-Shirts mit Skoda-Aufdruck, Vitel-Wasserflachen oder Gummibärchen von Haribo. Echt verrückt. Solche Bilder werden im Fernsehen nicht gezeigt und so etwas haben wir auch nicht erwartet. Und dann, nach äußerst langem Warten, kommen endlich die Fahrer. Sie rauschen mit einer irren Geschwindigkeit an uns vorbei, obwohl wir kurz nach einer Kurve stehen. Das ganze Spektakel ist in nur wenigen Minuten vorbei und war doch sehr beeindruckend.

 

Wir gehen langsam zurück zum Wohnmobil aber nicht, ohne vorher noch den berühmten weißen und schwarzen Nougat aus der Provence zu probieren und zu erwerben.

 

Weiter geht die Fahrt über gefühlt zehntausend Serpentinen ins Plateau de Valensole Nähe Verdon zu den großen Lavendelfeldern. Soweit das Auge reicht erstreckt sich die lila Pracht, die zu dieser Jahreszeit in voller Blüte steht. Das Summen der Bienen und der Lavendelgeruch begleiten uns bei einem kurzen Spaziergang durch die Felder. Einfach nur traumhaft.

 

Wir machen uns nun auf den Weg zum Campingplatz Gréoux les Bains und haben Glück. Auch hier ist noch ein Plätzchen für uns frei. Anscheinend haben wir uns ganz umsonst Sorgen gemacht, in der  Hauptsaison ohne Reservierung einen Platz zum Übernachten zu bekommen. Bis jetzt gab es da überhaupt keine Schwierigkeiten.

 

Wir gehen auf die Terrasse der kleinen Bar, ich genehmige mir einen Cocktail, mein Mann ein großes frisch gezapftes Bier, und schauen dabei den Kindern im Swimmingpool zu, die Löffel ertauchen und Wasserball spielen. Ach wie schön ist diese Welt. 

 


 

 

08.07.2021 - Gréoux les Bains

 

Bei der Stadt Gréoux les Brains handelt es sich um ein Kurbad in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur und es liegt direkt am Verdon. Die seit keltischer Zeit bekannten Thermalquellen werden auch heute noch ausgiebig genutzt. Über dem historischen Ort thront die "Templerritterburg". Trotz des Namens war diese Burg nie im Besitz des Templerordens sondern gehörte einige Zeit dem Malteserorden. Leider kann das Monument jedoch nur von außen besichtigt werden. Im ganzen Ort sind schwarz-weiß Bilder an historischen Punkten angebracht die einem vermitteln, wie genau dieser Ort früher aussah. Dadurch kann man sich gut ein Bild der damaligen Zeit vorstellen. Am Fluss entlang gehen wir wieder zurück zum Campingplatz jedoch nicht, ohne dass unsere kleine Finja ein Bad im Verdon genommen hat. Am Abend wird wieder lecker gegrillt.

 

Fazit zum Campingplatz "Le Verseau": greoux-les-bains/le-verseau 

Schöner Platz mit großen Parzellen, die durch Hecken abgegrenzt sind. An jedem Platz befinden sich Strom und Wasser. Ver- und Entsorgung vorhanden. Das Sanitärhaus ist mal etwas anders angelegt, einfach aber sauber. Eine Bar sowie ein Schwimmbad sind ebenfalls vorhanden. Nachts sehr ruhig. Gréoux les Bains ist gut zu Fuß zu erreichen. Ein schöner Fußweg führt entlang des Flusses. 

 


 

 

09.07.2021 - Saintes- Maries-de-la-Mer

 

Für unser neues Ziel wählen wir den schnellsten Weg, auch wenn dieser teilweise über die Autobahn- sowie Mautstraße führt. Gegen 14:30 Uhr erreichen wir diesen Touristenort und auch auf dem Wohnmobilstellplatz der direkt in dem Ort liegt, ist noch genügend Platz. 

 

Auf geht's einmal durch diesen wirklich sehr touristisch geprägten Ort. Er liegt in dem weitläufigen Naturschutzgebiet "Camargue" an der Rhone-Mündung. Leider sind am Strand mal wieder Hunde nicht erlaubt. Finja hätte so gerne gebadet. Langsam treten wir den Rückweg an, bleiben aber an einer Eisdiele hängen. In Frankreich ist das Eis echt teuer. Eine Kugel kostet zwischen 2,50 und 3,00 Euro. Das ist schon sehr viel, auch wenn die Kugeln etwas größer sind als bei uns. Diese Eisdiele hat sogar ein Angebot, wir bekommen die zweite Kugel für  nur 1,50 Euro, so dass unser Eis, bestehend aus zwei Kugeln, sage und schreibe 4,50 Euro kostet. Es ist uns egal. Ein Stückchen weiter entdecken wir noch eine gemütliche Bar und trinken einen  Hugo bzw. eine Sangria. Gegessen wird dann wieder einmal im Womo.

 

Morgen wollen wir weiterfahren. Leider ist uns eine ausgiebige Erkundung der Camargue wegen Finja nicht möglich. Reiten klappt nicht und in das Vogelschutzgebiet wird ihr der Zugang ebenfalls verwehrt.

  

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: saintes-maries-de-la-mer-stadtplatz 

Platz für ca. 50 Wohnmobile auf Asphalt. Der Aufenthalt ist auf 48 Stunden begrenzt und kostet 13 Euro für Wohnmobile bis 7,50 m. Wasser gibt es nur zu bestimmten Zeiten, Ver- und Entsorgung ist vorhanden aber kein Strom und keine Schattenplätze. Direkt neben dem Stellplatz liegt ein Lebensmittelladen. Der Ort ist nur wenige Meter entfernt, daher ist der Platz für den Besuch des Ortes gut geeignet. 

 


 

 

10.07.2021 - Carmague - Avignon

 

Nachdem wir ausgeschlafen und ein schnelles Frühstück zu uns genommen haben, fahren wir noch ein Stücken entlang des  Ètang de Vaccarès und dann Richtung Avignon. In unmittelbarer Nähe gibt es wohl keinen Stellplatz, nur einen Parkstreifen für Wohnmobile direkt an der Rhone, der uns aber für eine Übernachtung nicht geeignet bzw. nicht sicher genug erscheint. Die beiden naheliegenden Campingplätze finden wir auch nicht so berauschend und auch relativ teuer. Ca. 5 km weiter sind wir dann fündig geworden. Ein naturbelassener, großer Campingplatz , der noch genügend Stellplätze frei hatte. Auch die Betreiber waren sehr freundlich und wir konnten uns einen beliebigen Platz aussuchen. Wir haben dort einen schönen Nachmittag und eine sehr ruhig Nacht verbracht und das zu einem Preis von knapp 16 Euro für ein Wohnmobil, zwei Erwachsene und einen Hund inkl. MwSt. und Kurtaxe. Das ist für einen Campingplatz ja geradezu ein Schnäppchen.

 

Fazit zum Campingplatz "Parc des Libertés: camping-avignon-parc-des-libertes 

Ein einfacher, naturbelassener Campingplatz unter schattenspendenden Bäumen. Sehr nette Betreiber. Kleiner Cateringbereich mit Getränke- und Essensauswahl. Das Sanitärhaus ist einfach aber sauber. Spülmöglichkeiten leider nur mit kaltem Wasser. Preis-Leistung ist wirklich o.k. Wir würden für einen Besuch von Avignon immer wieder gerne hier übernachten. 

 


 

 

11.07.2021 - Avignon und Pont du Gard

 

Wir stehen früh auf und fahren die 5 km nach Avignon. Dort finden wir einen Parkplatz auf einem Seitenstreifen. Der große Parkplatz ist für Wohnmobile durch eine Höhenbeschränkung leider nicht zugänglich, ebenso wie sämtliche andere Parkplätze auch. Anscheinend will Avignon keine Wohnmobilisten.  Es ist Sonntagmorgen und es sind zu so früher Stunde noch nicht viele Touristen unterwegs. Im Eilschritt machen wir uns ein Bild von Avignon und werfen einen Blick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Schon bald fallen die Touristen wie Heuschrecken in die Stadt ein und wir ergreifen die Flucht.

 

Ab ins Wohlmobil und weiter zum Pont du Gard einem gewaltigen Aquädukt aus dem 1. Jahrhundert. Es handelt sich um ein römisches Monument, welches die Stadt Nimes mit Wasser versorgte und an dieser Stelle mit über 50 Meter  Höhe über den Gardon führte.  Im Besucherzentrum kann man alles über dieses Bauwerk erfahren, leider ist uns mal wieder der Zugang innerhalb des Gebäudes mit Hund nicht erlaubt, so dass wir uns nur auf die Brücke konzentrieren, die sehr interessant und schön anzuschauen ist.

 

Von dort aus fahren wir Richtung Orange.

 


 

 

12.07.2021 - Orange

 

Wir haben die Nacht auf einem Campingplatz am Rande der Stadt Orange verbracht und es hat ordentlich Gewittert und auch etwas geregnet. Am Morgen wird erstmal ausgiebig gefrühstückt. Das Wetter ist wieder gut aber ziemlich schwül. Eigentlich wollten wir uns heute Orange anschauen, aber das verschieben wir lieber auf Morgen und faulenzen den ganzen Tag. Ach wie schön. Und da der Campingplatz auch einen Pool hat, kühlt sich mein Mann dort erstmal richtig ab.

 


 

 

13.07.2021 - Orange

 

Vor vielen vielen Jahren - ich denke es sind an die 25 - waren wir auf der Heimreise von Spanien nach Deutschland für eine Übernachtung in einem Hotel in Orange. Damals hat der Aufenthalt nur gereicht für einen Cappuccino und einen Blick durch das Gitter in das römische Theater. Heute bringen wir etwas mehr Zeit mit. Vom Campingplatz aus sind des etwa 2 km bis ins Zentrum, also leicht zu Fuß zu schaffen. Die Altstadt mit ihrem Charme finden wir ganz bezaubernd. Kleine Boutiquen und Souvenirgeschäfte wechseln sich ab mit Restaurants, Cafés und Patisserien. Wir schlendern vorbei am beeindruckenden römischen Theater, gehen aber auch diesmal nicht hinein. Wir möchten unserem kleinen Hund die vielen Stufen innerhalb des Theaters ersparen und auch die lange Schlange an der Kasse hält uns davon ab. Die uralte Kathedrale beeindruckt im Innern durch die vielen Wandmalereien und auch das Café von damals - so meinen wir jedenfalls - haben wir noch erkannt. Diesmal wählen wir aber eine andere Lokalität für eine Erfrischung, bevor wir auf dem Weg zurück zum Campingplatz noch am Triumph- bzw. Augustusbogen, wie er auch genannt wird, vorbeigehen. Dieser wurde im 13. Jahrhundert zu einer Festung umgebaut und mit einem 8 Meter hohen Turm versehen. Der Bogen ist überzogen mit Reliefs die vom siegreichen Kampf der Römer gegen die Gallier erzählen.

 

Fazit zum Campingplatz "Manon": camping-manon 

Sehr schöner Campingplatz, netter Empfang des Platzwartes, auch wenn dieser etwas verschroben wirkt, wie man in Rheinhessen so sagt. Die Stellplätze sind sehr schön, recht groß und durch Hecken abgetrennt. Das Sanitärhaus ist nicht groß, ziemlich veraltet und einfach ausgestattet, jedoch ist alles sauber. Ver- und Entsorgung ist vorhanden. Es gibt einen Pool und ein Restaurant. Wir haben dort nicht gegessen, aber etwas getrunken. Der Platz liegt stadtnah und ist trotzdem ruhig. Wir haben uns dort sehr wohl und sicher aufgehoben gefühlt, wenn auch einige Bewertungen des Platzes im Internet nicht positiv sind, was wir so absolut nicht bestätigen können.

 


 

 

14.07.2021 - Pont-Saint-Esprit und entlang des Ardèche

 

Das Örtchen Pont-Saint-Esprit soll recht nett sein, also fahren wir dorthin. Aber wir sind sehr enttäuscht. Der Ort ist wirklich sehr alt aber in einem katastrophalen Zustand. Alles ist total heruntergekommen und verwahrlost. Wirklich schade, denn der Ort mit dem historischen Zentrum hat absolutes Potential. Sanierungsarbeiten an der Kirche Saint-Saturnin aus dem 15. Jahrhundert scheinen in Angriff genommen zu werden. Dem kleinen Örtchen wäre es zu wünschen. Hier an diesem Ort mündet übrigens der Ardèche in die Rhone.

 

Wir fahren ein Stück  durch das einmalige Landschaftsbild mit tollen Ausblicken auf den Fluss, bevor wir für eine Nacht einen Campingplatz in Saint-Martin-d'Ardèche ansteuern. Dieser hat einen Zugang zum Fluss und unsere Finja ist davon begeistert, sich endlich mal wieder in die Fluten werfen zu können. Was für eine Freude. Abends wird gegrillt.

 

Fazit zum "Camping des Georges": camping-des-gorges

 Schöner Platz mit schattigen Stellplätzen, Servicebereich für Wohnmobile mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit, direkter Zugang zum Fluss, Pool, Restaurant, saubere Sanitärbereiche, kleiner Lebensmittelmarkt, freundlicher Empfangsbereich. Leider war es abends wohl aufgrund der Nähe zum Restaurant sehr unruhig und etwas laut durch die Musik.

 


 

 

15.07.2021 - Hautervives - Palais Ideal (du Facteur Cheval)

 

Auf der Suche nach einer Zwischenübernachtung sind wir auf das Palais Ideal aufmerksam geworden. Auf dem Stellplatz angekommen fing es leider an zu regnen. Trotzdem sind wir den kurzen Weg zum Palais gelaufen. Leider und wie so oft, wird Hunden der Zutritt verweigert. Da ich ihn mir aber so gerne anschauen möchte, bleibt mein Mann in einem der Restaurants derweilen sitzen und ich hetze durch das Gelände und um das Palais herum, denn es regnet nun stärker und außerdem strömen immer mehr Touristen heran. Zurück am Wohnmobil fassen wir den Entschluss, hier auf gar keinen Fall über Nacht zu bleiben und fahren weiter Richtung Heimat. Nahe dem Ort Saint-Clair-du-Rhône entdecken wir den Campingplatz "Le Daxia" und bleiben dort für eine Nacht. Abends gehen wir in das auf dem Campingplatz vorhandene Restaurant eine leckere Pizza essen. Leider ist das Wetter weiterhin regnerisch, so dass wir den weiteren Abend im Wohnmobil verbringen.

  

Fazit zum Stellplatz: stellplatz-hauterives 

Eher ein geschotteter Parkplatz ohne Schatten, PKWs können kostenfrei unter der Schranke durchfahren. Wohnmobile müssen zahlen.  Es ist aber auch der einzige Parkplatz für Womos. Ver- und Entsorgung vorhanden. Für eine Besichtigung des Palais Ideal liegt er aber auch sehr ideal, nur ein kurzer Fußweg. Wir sind dann weiter gefahren. Aufgrund einer Ansammlung von Jugendlichen mit Mofas neben dem Stellplatz erschien uns dieser nicht sicher und ggfls. wäre auch mit Ruhestörungen zu rechnen. Außerdem war im hinteren Bereich wohl eine Baustelle eingerichtet und Straßenbaumschienen fuhren dort ein und aus.

 

Fazit zum Campingplatz Le Daxia: camping-le-daxia 

Schöner Campingplatz mitten im Grünen. Durch Hecken abgeteilte Stellplätze. Saubere Sanitäranlagen. Große Zeltwiese, Schwimmbad, Kinderspielplatz, Minigolf, Restaurant. Ver- und Entsorgung vorhanden. Nette Betreiber und morgens frische Backwaren. Wir haben dort eine sehr ruhige Nacht verbracht und sind wir mal wieder in der Gegend, kommen wir gerne wieder.

 


 

 

16.07.2021 - Val-Revermont

 

Langsam fahren wir bei jeder Etappe weiter Richtung Heimat ohne uns ein gewisses Ziel vorzugeben. Alle Maut- und Hauptstraßen meiden wir und fahren durch die abenteuerlustigsten Nebenstraßen von Frankreich. Am frühen Nachmittag machen wir Halt in der Nähe von Val-Revermont, weit ab von jeglicher Zivilisation, so kommt es uns vor, und stranden auf dem Campingplatz Municipal. Der Platz liegt an einem naturbelassenen See, den wir gerne umrundet hätten. Auf halben Weg müssen wir aber umkehren. Die Regenmassen der letzten Tage die hier runtergekommen sein müssen, haben sogar eine Holzbrücke weggeschwemmt. So gehen wir eben den selben Weg wieder zurück, trinken auf der Terrasse der kleinen Bar noch etwas, bevor wir wieder zum Wohnmobil gehen. 

 

Fazit zum Campingplatz " Mun. La Grande du Pin: camping-mun-la-grange-du-pin 

Schöner Platz an einem See gelegen. Merkwürdige Anordnung der Sanitärbereiche aber alles sehr sauber. Plätze sind zum Teil relativ schmal aber lang, so wie unserer auch. Ver- und Entsorgung vorhanden. Abends war es sehr laut. Wir vermuten, dass am Restaurant eine Familienfeier stattgefunden hat, was aber nicht die Regel sein wird. Ansonsten bietet der Campingplatz viel an, insbesondere für Familien mit Kinder, die im See baden oder sich im großen Hochseil-Kletterwald vergnügen können. 

 


 

 

17.07.2021 - Cuisiat - Belfort

 

Der Wetterbericht soll Recht behalten. Noch immer ziehen Regenschauer und dunkle Wolken über uns hinweg. Trotzdem sind wir froh, dass es nicht mehr ist, denn die schrecklichen  Nachrichten aus Deutschland über die Überschwemmungen mit vielen Toten haben auch uns erreicht und schockiert. Wir rufen gleich bei einem Freund an, der uns beruhigen kann. Bei uns im Heimatort ist alles o.k. Meine Eltern weilen auf Rügen und dort scheint die Sonne. Wir sind erstmal beruhigt.

 

Also fahren wir gemütlich übers Land mit dem Ziel, bei diesem nicht perfekten Wetter so weit wie möglich Richtung Heimat zu kommen. Gegen 16 Uhr steuern wir einen Campingplatz für eine Übernachtung an. Hier in dieser Gegend liegen die meisten Plätze an einem Fluss und auch große Teile der landwirtschaftlichen Flächen sind überspült. Auch dieser Platz liegt an einem Fluss. Mein Mann schaut sich extra noch die Stellfläche an, bevor er es riskiert und drauffährt. Sofort sackt unser Wohnmobil aber ein und die Räder drehen durch. Der Unterboden ist durchweichter als wir gedacht haben und wir stecken fest. Nichts geht mehr. Sofort eilen die Camper von rechts und links herbei, um uns zu helfen. Mit viel Mühe gelingt es uns dann nach bald 20 Minuten, das Wohnmobil dank unserer Hubstützen wieder frei zu bekommen. Wir haben die Nase von diesem Platz voll, wollen nichts mehr riskieren und fahren weiter.

 

Der nächste Campingplatz an dem wir halten heißt de I'Etang des Forges und liegt - natürlich - auch am Wasser. Vorteil ist hier aber, dass die Plätze weiter vom Wasser entfernt sind, wir unser Wohnmobil auf eine geschotterte Fläche abstellen können und somit keine Gefahr besteht, einzusinken. Hier können wir bleiben. Da es inzwischen schon recht spät geworden ist, gehen wir ins Restaurant auf dem Campingplatz etwas essen. 

 


 

 

18.07.2021 - Belfort

 

Wir haben keine Lust auf weitere Besichtigungen und genießen die Sonne bei wohligem Nichtstun. Nur ein kleiner Spaziergang entlang des Wassers mit Finja - die wieder einmal nicht widerstehen kann und kurz ins Wasser springt - und dann wird lecker gegrillt.

 

Fazit zum Campingplatz de I'Etang des Forges: camping-letang-des-forges 

Ein schöner Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten wie Pool und Restaurant. Schöne große Stellplätze, nachts sehr ruhig. Ver- und Entsorgung natürlich vorhanden. Die Sanitäranlagen sind sehr sauber. Nette Mitarbeiter die zum Teil auch recht gut Deutsch sprechen.

 


 

 

19.07.2021 - Eguisheim im Elsass

 

Die Fahrt geht weiter. Da wir genügend Zeit haben, fahren wir mitten durchs Land und vermeiden alle Mautstraßen und Autobahnen. Wir sind dadurch zwar einige Stunden unterwegs, sehen aber auch sehr viel von der wunderschönen und wechselhaften Landschaft.

 

In Eguisheim waren wir schon im letzten Jahr. Aber da es uns dort so gut gefallen hat und der Stellplatz direkt vor den Toren des bezaubernden Städtchens liegt, haben wir hier eine Zwischenübernachtung eingeplant. Zum Glück ist der Platz nicht stark besucht. Wir stellen unser Wohnmobil ab und laufen die paar Meter hinein ins mittelalterliche Flair und wieder einmal nimmt uns dieser Ort sofort für sich ein. Ein Aperol für mich schon zum frühen Nachmittag und für Erich ein Bier, das kommt so gut wie nie bei uns vor. Wir genießen es eben, hier zu sein, schlendern durch die alten Gassen und gönnen uns noch ein leckeres Eis, bevor wir wieder Richtung Wohnmobil gehen.  

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: (aire-de-camping-cars)

Ein schöner und stadtnaher Stellplatz direkt an den Weinbergen. Daher auch optimal für Reisen mit Hund, denn morgendliche Gassigänge sind problemlos. Vor dem Stellplatz befindet sich eine Ver- und Entsorgungsstation und Frischwasser. Strom ist an jedem Stellplatz vorhanden. Die max. Aufenthaltsdauer beträgt 2 Tage. Wir können den Platz für einen Besuch des wunderschönen Ortes nur bestens empfehlen.

 


 

 

20.07.2021 - Klosterstadt Hornbach

 

Die Sonne lacht, wir sind ausgeschlafen und machen uns daran, weiter immer Richtung Heimat zu fahren. Nahe der deutsch-französischen Grenze und schon in Rheinland-Pfalz, gibt es einen schönen Wohnmobilstellplatz und zwar in Hornbach. Dort angekommen stellen wir erstmal unser Wohnmobil ab, bevor wir den Ort erkunden. Hübsch anzusehen ist die alte Klosterkirche. Ansonsten hat der Ort aber nicht viel zu bieten. Abends gehen wir im Biergarten der Klosterschänke essen. Sehr feudal, zumindest die Preise haben es in sich. Aber das Essen war sehr gut und wir haben so den Abschluss dieser Fahrt zu einem besonderen Erlebnis gemacht. 

 

Fazit zum Wohnmobilstellplatz: stellplatz-hornbach 

Es gibt zwei Bereiche und zwar einen unteren sowie einen oberen Bereich für insgesamt 26 Wohnmobile. Im oberen Bereich sind die Plätze geschottert, im unteren Bereich (für Mobile bis 7 m) gepflastert. Die Altstadt ist in wenigen Minuten fußläufig erreichbar. Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten sind vorhanden. Ebenso eine Grillhütte und Sitzmöglichkeiten unter schattenspendenden Bäumen. Stellplätze können vorab reserviert werden. Toiletten und Waschmöglichkeiten sollen sich im Bürgerhaus befinden und über den Zugangscode auf dem Ticket zugänglich sein. Wir haben das aber nicht ausprobiert. Wir konnten hier eine ruhige Nacht verbringen. Als wir da waren, wurden 4 Stellplätze für eine italienische Großfamilie reserviert. Sollten diese die Grillhütte nutzen können wir uns vorstellen, dass es dann etwas lauter auf dem Platz wird. Mal hat man eben Pech und mal Glück, so wie wir in dieser Nacht.

 


 

 

21.07.2021 -  Heimfahrt

 

Bis nach Hause sind es nur noch ca. 120 km. Daher frühstücken wir noch gemütlich, bevor wir losfahren. Alles läuft super und wir kommen heil wieder zu Hause an mit der Gewissheit, in diesem Urlaub besonders viel erlebt und gesehen zu haben. 


 

 

Zum Schluss:

Was gibt es sonst noch zu sagen: Wir fanden unsere Reise nach Frankreich wirklich toll und die vielen alten Orte haben uns fasziniert. Gerade die Provence hat uns mit ihrem Charme und dem Duft des Lavendel verzaubert.

 

Gewöhnen mussten wir uns an die Sanitäranlagen, die WCs haben zumeist keine Toilettenbrille und auch das Toilettenpapier sollte man besser selbst immer dabei haben.

 

Zunächst hatten wir ein paar Bedenken, ob wir komplett ohne Französisch-Kenntnisse klar kommen. Aber es hat sehr gut geklappt. Viele der jüngeren Generation sprechen etwas Englisch und ist man bemüht, zumindest zwei oder drei Worte französisch zu sprechen wie "bonne journée" oder "au revoir", sind uns die Menschen absolut freundlich entgegen gekommen. Einen Satz habe ich allerdings auswendig gelernt und zwar: "Je ne parle pas francais" was auf Deutsch heißt: Ich spreche kein Französisch. Und habe ich das gesagt, haben mich die Leute immer freundlich angelächelt und versucht, mein Anliegen irgendwie - wenn auch mit Hand und Fuß - herauszufinden und zu helfen.

 

Wir haben uns bei dieser Reise hauptsächlich für Campingplätze entschieden. Zum einen sind diese gar nicht mal so teuer, lagen nahe der von uns besuchten Orte, gaben uns ein Gefühl der Sicherheit und etwas mehr Komfort. Aber auch die von uns besuchten Stellplätze waren stadtnah, günstig und gut.

 

Auch das Wetter war super, manchmal fast zu heiß, aber damit muss man rechnen, wenn man mitten im Sommer in den Süden reist. Wir haben überall einen Stellplatz für unser Wohnmobil bekommen, obwohl wir nicht reserviert hatten. Alles in allem war das ein sehr schöner und interessanter Urlaub, in dem wir viel gesehen und erlebt haben. 

 

Eines steht auf jeden Fall fest. Frankreich ist so groß, es gibt noch viel zu sehen, wir werden wiederkommen.

 


Unsere Reiseroute: